Frage: Wie erkenne ich eine korrekte Hankenbeugung?
Bei der versammelnden Arbeit mit unseren Pferden legen wir immer sehr viel Wert auf vermehrte Gewichtsaufnahme mit der Hinterhand. Um das zu erreichen, muss ein Pferd mit dem jeweiligen Hinterbein unter den Schwerpunkt fußen und die großen Hinterhandgelenke beugen. Dabei erscheint es hinten tiefer zu werden und sich vorne mehr aufzurichten. Die Vorhand wird frei und kann aus der Schulter heraus locker in Bewegungsrichtung vor geführt werden.
So weit so gut!
Schaut man dann aber mal genauer hin, dann zeigt sich, dass auch ein gutes Absinken nicht unbedingt eine korrekte Hankenbeugung sein muss.
Dank eines Videos konnte ich zwei Sequenzen aus der Arbeit mit Nadir herauspicken.
Bild links:
Das rechte Hinterbein wurde nach vorne geführt und übernimmt jetzt gleich die ganze Last. Das linke Hinterbein fußt gleich ab.
Bild rechts:
Mitte der Vorschwungphase des linken Hinterbeines. Man erkennt deutlich an der Hallenwand, wie tief sich die rechte Hinterhand absenkt.
Ist das jetzt eine perfekte Hankenbeugung?
Leider lautet die Antwort: „Nein“!
Denn, wie aus der Definition oben hervorgeht, soll das Pferd in der Versammlung die großen Gelenke beugen, d.h. deren Gelenkwinkel verkleinern.
Dies passiert bei den obigen Bewegungsaufnahmen nicht, der Winkel zwischen Becken und Knie bleibt annähernd konstant.
Das er es kann, hat er schon gezeigt:
In diesem Grad der Hankenbeugung ist eine Vorwärtsbewegung allerdings nicht mehr möglich. Für die Versammlung in Schritt, Trab und Galopp ist die ideale Beugung der Hanken etwas schwächer
(Susanne Waltersbacher)